Wenn das Ergebnis der Behandlung unbefriedigend ist und die Überzeugung besteht, dass dies auf einen Behandlungsfehler zurückzuführen ist, muss über das weitere Vorgehen entschieden werden. Über die verschiedenen Vorgehensmöglichkeiten informieren die folgenden Seiten.

Je nach Ausgangspunkt, etwa wenn die stationäre Behandlung noch nicht abgeschlossen ist oder ein Schlichtungsverfahren bereits eingeleitet wurde, ist unterschiedlich zu reagieren. Grundsätzlich ist zwischen drei Abschnitten beim Vorgehen zu unterscheiden.

Der erste Abschnitt betrifft den außergerichtlichen Bereich ohne Beteiligung der gegenerischen Haftpflichtversicherung. In dieser Phase werden sehr viele wichtige Entscheidungen getroffen, deren Auswirkungen lange in die Zukunft reichen.

Im zweiten Abschnitt ist die gegnerische Haftpflichtversicherung im außergerichtlichen Bereich mit einbezogen. Der Haftpflichtversicherung bzw. dem Arzt werden die Behandlungsfehler und/oder Aufklärungsversäumnisse und der hierdurch angerichtete Schaden und die Schadensbezifferung mitgeteilt. Es erfolgt eine unterschiedlich umfangreiche Korrespondenz mit der Gegenseite. Kann eine Einigung erreicht werden ist der Fall beendet. In der Situation, dass Dauerschäden nicht bereits abschließend in die Regulierung mit einebzogen werden oder Spätschäden erst dann reguliert werden sollen, wenn diese zukünftig tatsächlich erst auftreten, muss der Eintritt der Verjährung verhindert werden. Derartige Spät- oder Dauerschäden werden dann in der Zukunft reguliert.

Kann eine Einigung mit der Gegenseite außergerichtlich nicht erreicht werden ist zu entscheiden, ob in dem dritten Abschnitt das Gerichtsverfahren eingetreten werden soll. Dieses endet in den meisten Fällen mit einem rechtskräftigen Urteil oder einem Vergleich mit der Gegenseite.